Lüftungsanlagen

Lüftungskonzept - Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen


Für neu zu errichtende oder zu modernisierende Gebäude mit lüftungstechnisch relevanten Änderungen ist ein Lüftungskonzept zu erstellen. Das Lüftungskonzept umfasst die Feststellung der Notwendigkeit von  lüftungstechnischen Maßnahmen und die Auswahl des Lüftungssystems. Dabei sind bauphysikalische,lüftungs- und gebäudetechnische sowie auch hygienische Gesichtpunkte zu beachten.

Das Lüftungskonzept sollte unter Beachtung der lüftungstechnischen Situation der gesamten Nutzungseinheit erstellt werden, weil jede lüftungstechnische Maßnahme in einer Nutzungseinheit immer auch Auswirkungen auf alle anderen Räume der Nutzungseinheit hat. Das gilt auch, wenn nur einzelne, z. B. fensterlose Räume,mit einem ventilatorgestützten Lüftungssystem gelüftet werden sollen. Die Luftdichtheit bzw. Luftdurchlässigkeit der Hüllkonstruktion der gesamten Nutzungseinheit ist zu beachten.

Eine Instandsetzung/Modernisierung eines bestehenden Gebäudes ist dann lüftungstechnisch relevant, wenn ausgehend von einem für den Gebäudebestand anzusetzen den n 50 -Wert von 4,5 h-1⎯im MFH mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht werden und⎯im EFH mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht bzw. mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet werden.

Wenn eine lüftungstechnische Maßnahme erforderlich ist, müssen durch Auslegung und Ausführung von Einrichtungen zur freien Lüftung nach Abschnitt 7 bzw. von Lüftungsanlagen/-geräten für ventilatorgestützte Lüftung nach Abschnitt 8 mindestens die Luftvolumenströme nach Abschnitt 6 nutzerunabhängig dauernd sichergestellt werden.

Für die Lüftung der Räume von Nutzungseinheiten stehen freie oder ventilatorgestützte Systeme der Wohnungslüftung zur Verfügung. Die Auswahl eines Lüftungssystems wird durch allgemein und durch speziell zu stellende Anforderungen bestimmt. Während allgemein zu stellende Anforderungen z. B. Vorgaben in Verordnungen oder Richtlinien sind, die von allen Lüftungssystemen einzuhalten sind, können speziell zu stellende Anforderungen auf eine bestimmte Nutzungseinheit bezogen werden.
Als allgemein zu stellende Anforderungen gelten z. B. die im Gebäude einzuhaltenden

  • Brand- und schallschutztechnischen Bestimmungen,
  • Anforderungen an die Nutzung der Wohn- und Aufenthaltsräume (Behaglichkeit) oder
  • Luftvolumenströme in besonderen Räumen. Als spezielle (projektbezogene) Anforderungen gelten z. B.:
  • Realisierung der Luftvolumenströme in besonderen Räumen und gegebenenfalls in Wohn- und Aufenthaltsräumen;
  • erhöhte Anforderungen an die Raumluftqualität (Hygiene);
  • erhöhte Anforderungen an die Energieeffizienz bzw.— erhöhte Anforderungen an den Schallschutz.

Bei der Auswahl eines Lüftungssystems sind:


  • allgemeine Anforderungen an Lüftungssysteme,  an den Brandschutz  an den Schallschutz,  und an die thermische Behaglichkeit,
  • allgemeine Anforderungen an die Realisierung der Luftvolumenströme, nach  und
  • spezielle, projektbezogene Anforderungen an die Raumluftqualität (Hygiene) , an die Energieeffizienz, und an den Schallschutz, 

Allgemeine Anforderungen an Lüftungssysteme:


Bei der Lüftung von Nutzungseinheiten sind bei der Festlegung des Gesamt-Außenluftvolumenstroms  die Lüftungsstufen Intensivlüftung, Nennlüftung, Reduzierte Lüftung und die Lüftung zum Feuchteschutz zu unterscheiden. Für die Lüftung von Nutzungseinheiten ist der Außenluftwechsel bzw. Luftaustausch der gesamten Nutzungseinheit maßgebend. Ein Luftaustausch zwischen verschiedenen Nutzungseinheiten oder zwischen Treppenraum und Nutzungseinheit über die Wohnungseingangstür muss in Mehrfamilienhäusern aus hygienischen Gründen planmäßig verhindert werden (siehe Musterbauordnung).

Die Zweifachnutzung der Außen- bzw. Zuluft durch Luftströmung von den überwiegend geringer belasteten Zu- zu den stärker belasteten Ablufträumen bietet Vorteile hinsichtlich Reduktion der Ausbreitung von:

— Wärme- und Feuchtelasten sowie
— Luftverunreinigungen und Geruchsstoffen in die gesamte Nutzungseinheit.

Nebenräume, wie z. B. Keller- bzw. Hobbyräume, dürfen an das selbe Lüftungssystem angeschlossen werden, wenn sichergestellt werden kann, dass die Qualität der Lüftung der gesamten Nutzungseinheit dadurch nicht beeinträchtigt wird. Für die einwandfreie Funktion aller Lüftungssysteme ist eine dauerhaft luftdichte Ausführung des Gebäudes sowohl nach außen (Gebäudehülle) als auch nach innen (benachbarte Wohnungen und nicht wohnungs eigene Bereiche, vorzugsweise in Mehrfamilienhäusern) sicherzustellen. Für die Auslegung von Lüftungsanlagen bzw. Lüftungsgeräten muss die Infiltration über Undichtheiten nach berücksichtigt werden.


Allgemeine Anforderungen an Brandschutz:

sofern Brandschutzanforderungen zu beachten sind, sind die landesrechtlichen Vorschriften anzuwenden.  

                                                          Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL)

                                                                          Lüften nach Norm

                                          KFW Förderungen und das Lüftungskonzept nach DIN 1946-6

                                                              Lüftungsanlagen und Schallschutz

                                                                    Betrieb von Lüftungsanlagen

                                                     Betrieb von Feuerstätten und Lüftungsanlagen
                                                                                                                                                                                                                                                                    Luftleitungen

                                                                Dokumentation Lüftungsanlagen

                                          Instandhaltung- Inspektion und Wartung von Lüftungsanlagen

                                                            Energetische Bewertung von Gebäuden

                                                    Bilanz der Nutzenergie für Raumlufttechnik EnEV

                                      Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG)

                                           Lüftung von Bädern und Toilettenräumen ohne Außenfenster

                                    Neue DIN für Lüftungsanlagen in gewerblichen Küchen / Gastronomie



 ©  Marc Husmann   Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.